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«Nimmst du’s noch persönlich? Triggert dich noch was?»

Vive la Revo­lu­ti­on!“ ver­kün­den die fran­zö­si­schen Revo­lu­tio­nä­re Ende des 18. Jahr­hun­derts. Und eine Auf­bruch­stim­mung zu einem neu­en Leben, einer neu­en Erde liegt in der Luft. „This is the daw­ning of the Age of Aqua­ri­us!“ ver­kün­den die abge­fah­re­nen Hip­pies im Musi­cal Hair Ende der 1960er-Jah­re. Und eine Auf­bruch­stim­mung zu einem neu­en Leben, einer neu­en Erde liegt in der Luft. „Das ist das World Wibe Web!“ ver­kün­den die CERN-Nerds 1989. Und in den fol­gen­den Jah­ren machen Freaks aus dem Sili­con Val­ley die­se Errun­gen­schaf­ten dem Markt zugäng­lich. Und eine Auf­bruch­stim­mung zu einem neu­en Leben, einer neu­en Erde liegt in der Luft.

  • Wenn es um Erneue­rung geht …
  • Wenn alte Zöp­fe abge­schnit­ten werden …
  • Wenn neu­es Bewusst­sein auf die Erde kommt …
  • Wenn die Bewusst­seins­fre­quenz erhöht wird …

… ist Ura­nus mit im Spiel. Und mit ihm der Wassermannarchetyp.

Wie Erneuerung durch Wassermann/​Uranus mit der Guillotine passiert

Ura­nus bringt als höhe­res Bewusst­sein eine sehr hohe Grund­en­er­gie mit, die für Erneue­rung, Revo­lu­ti­on und plötz­li­che Updates steht. Ent­deckt wur­de der Him­mels­kör­per am 13. März 1781 – zufäl­li­ger­wei­se kurz vor Aus­bruch der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on. Gera­de Napo­le­on Bona­par­te brach­te mit sei­nem Wir­ken viel ura­ni­sche Ener­gie auf die Erde. Kalt­blü­tig. Erbar­mungs­los. Ohne Rück­sicht auf Ver­lus­te. „Du willst das neue Bewusst­sein nicht akzep­tie­ren? – Also: Guil­lo­ti­ne! Kopf ab! Dei­ne Ent­schei­dung!“ Die Was­ser­mann-Erneue­rung geschieht schein­bar plötz­lich, höchst effi­zi­ent und mit Distanz zur Emotion.

Die Kern­spal­tung – nicht nur von Uran 235 – und damit ein­her­ge­hen­de Tech­no­lo­gien der Ener­gie­be­reit­stel­lung in Atom­kraft­wer­ken und Nukle­ar­bom­ben, ist ein kla­rer Aus­druck vom Was­ser­mann­ar­che­ty­pen. Auch der Kal­te Krieg mit sei­ner Rea­li­tät, dass in jedem Augen­blick die gan­ze Erde aus­ge­löscht wer­den könn­te, ist dem Was­ser­mann­ar­che­ty­pen zuzu­rech­nen. In die­ser Zeit, als Satel­li­ten in den Orbit der Erde geschos­sen wur­den und der Mensch auf dem Mond lan­de­te, tra­ten The­men wie aus­ser­ir­di­sches Leben und Ali­ens in unbe­kann­ten Flug­ob­jek­ten (Ufos) ins kol­lek­ti­ve Bewusstsein.

«Löschen! Löschen! Löschen!» – Werde «Clear»

Die­se Fas­zi­na­ti­on beflü­gel­te Sci­ence-Fic­tion-Autoren wie L. Ron Hub­bard zu neu­en Höhen­flü­gen. 1950 ver­öf­fent­lich­te er sein Buch „Dia­ne­tik“, in dem er The­ra­pie­an­sät­ze beschreibt, die Men­schen zu einer Art „Über­men­schen“ machen kön­nen. Das ist klars­ter Aus­druck von Ura­nus/­Was­ser­mann-Ener­gie. Sei­ne Tech­nik des Audi­ting „erhöht“ die Ener­gie des Men­schen durch die Abspal­tung sei­nes Emo­tio­nal­kör­pers. Durch die Abspal­tung der Gefüh­le, die gera­de uner­wünscht sind. Der Zustand nennt sich «Clear». Und das Errei­chen die­ses Zustan­des der Disiden­ti­fi­ka­ti­on, der objek­ti­ven Distanz zu sei­nem eige­nen Emo­tio­nal­kör­per kommt einer Trau­ma­ti­sie­rung gleich. Auch Was­ser­mann – wie die Guillotine.

Wenn wir trau­ma­ti­sche Erleb­nis­se haben – plötz­li­che, uner­war­te­te Ereig­nis­se, die uns emo­tio­nal erschüt­tern – liegt es im mensch­li­chen Pro­gramm, die­se ein­fach abzu­spal­ten, um wei­ter funk­tio­nie­ren zu kön­nen. Scha­ma­nen sagen auch, dass einen in sol­chen Momen­ten gan­ze See­len­tei­le ver­las­sen – damit der Rest gut über­le­ben kann. Die­se Abspal­tung hilft jetzt in die­ser uner­träg­li­chen Situa­ti­on wei­ter han­deln zu kön­nen. Die trau­ma­ti­sier­ten Emo­tio­nen sind aber nicht auf­ge­löst oder trans­for­miert – son­dern abge­spal­ten und dissoziiert.

Keine Zeit für Tränen

Und Sci­en­to­lo­gy (wie die heu­ti­gen, man­nig­fal­ti­gen Nach­fol­ger mit ähn­li­chen, sub­ti­le­ren Geschäfts­mo­del­len) macht sich die­se Was­ser­mann-Tech­nik zunut­ze, um Men­schen in den über­mensch­li­chen «Clear»-Zustand zu brin­gen. Und so geschieht die ura­ni­sche Erneue­rung in hoher Geschwin­dig­keit, ganz plötz­lich und schnell: Es bleibt kei­ne Zeit für Trä­nen, kein Raum für Trau­er. Das Emo­tio­na­le muss weg. Das Alte gehört gelöscht. Die Iden­ti­fi­ka­ti­on ent­fernt. Sau­ber mit der Tech­nik der Guil­lo­ti­ne, der raschen Abtrennung.

Die gros­se aqua­ria­ni­sche Gefahr besteht also dar­in, dass die ura­ni­sche Revo­lu­ti­on kalt­her­zig alles köpft, was nicht mehr zeit­ge­mäss ist. Und die Funk­ti­on des Emo­tio­na­len, das sich mit Gefüh­len iden­ti­fi­ziert, das in Gefüh­len Sicher­heit fin­det, wird dabei harm­voll unter­schätzt und über­fah­ren. Und dabei ist genau die­ses Gefühl unser Kom­pass in wil­den Zei­ten: Wo ist es mir wohl? Wo zieht es mich hin? Was fühlt sich nicht gut oder sogar «quer» an? Wo zieht es mich weg? Und wenn wir die­sen Kom­pass gleich mit­lö­schen und jedes Gefühl von Zwei­fel abspal­ten, fin­den wir uns bald völ­lig des­ori­en­tiert und kalt – aber gleich­zei­tig clear – wie­der. Und wor­auf haben wir dann Lust?

Deine ganz eigene Frequenz

Es geht also bei aller was­ser­män­ni­schen Erneue­rung und Wan­del nicht dar­um, nichts mehr «per­sön­lich zu neh­men» und «clear» zu wer­den – son­dern sich viel­mehr immer wie­der auf sei­ne ganz eige­ne Ener­gie und Fre­quenz ein­zut­unen. Und die­ser Ener­gie mit viel Mut zum Indi­vi­du­el­len Gel­tung und Raum zu geben. Die­se eige­ne Art zu leben und dadurch zu integrieren.

Die ura­ni­sche Erneue­rung in ihrer rei­fen Form trifft einen nicht auf dem lin­ken Fuss. Es ist nicht das Uner­war­te­te und Über­ra­schen­de, dem man sich zu fügen hat. Es ist das Anti­zi­pier­te, das bereits Wahr­ge­nom­me­ne, das nächs­te Level des Bestehen­den, das dann plötz­lich da ist wie ein Paket, das nach einer gefühl­ten Ver­zö­ge­rung nun end­lich ankommt.

Und wenn sich das Neue «quer» oder «ran­dom» anfühlt: dann lass es sein.

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